GIMP: Mit Ebenenmasken arbeiten

Heute stelle ich euch ein wirklich tolles Tool von GIMP vor: Ebenenmasken. Man kann mit ihnen viel anstellen und sie ermöglichen ein sauberes Arbeiten, wenn es darum geht, Bildbestandteile mit anderen quasi zu verschmelzen oder durchsichtig werden zu lassen.

Was bedeutet das nun konkret?

Stellt euch vor, ihr habt mehrere blickdichte Ebenen, also Bilder, übereinanderliegen und möchtet nun gezielt Bestandteile von einem zum anderen Bild übernehmen oder sogar selbst verändern. In dem Fall wären solche Arbeitsschritte wie Bereich auswählen, ausschneiden, einfügen und Co. überflüssig und viel zu aufwändig. Eine aktive Ebenenmaske ist eleganter und kann sich jederzeit deaktivieren lassen.

Ich zeige euch jetzt an einem einfachen Beispiel, wie man das machen kann.

Schritt 1: Auswahl des Bildes

Meine Wahl fällt auf eines mit einer Ameise, weil ich eine ganz bestimmte Art für meine Romanwelt erfunden habe und ich sie nirgendwo finde. Also modifiziere ich das, was ich habe. In meinem Fall wird es die Farbe sein, eine giftgrüne Ameise soll es werden.

Schritt 2: Färben

Zunächst einmal dublizieren wir das Bild genau 2x, sodass wir drei gleiche Bilder vorliegen haben. Die unterste Ebene dient uns als Backup, sollten wir das Original noch einmal benötigen.

Jetzt beschriften wir das mittlere als „Basisbild“ und das obere z. B. mit „Farbkopie“, weil wir genau das jetzt einfärben werden. Dazu nutzen wir im Menü Farben“ die Funktion „Einfärben“. Mein Ergebnis sieht so aus:

Schritt 3: Entsättigen und Ebenenmaske aktivieren

Widmen wir uns nun dem Basisbild. Dort nehme ich jetzt die Farbe heraus, entsättige es, wie der Fachmann sagen würde. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ich könnte das mit der Funktion „Einfärben“ machen, indem ich den Regler für die Sättigung nach links schiebe. Ich könnte aber auch den Befehl „Entsättigen“ nehmen. Egal ob ihr diesen Arbeitsschritt gerade braucht oder nicht, klickt den Befehl im Menü „Farben“ einmal an. Es öffnet sich ein neues Fenster mit drei unterschiedlichen Auswahlmöglichkeiten.

Wie immer gibt es auch die Möglichkeit der in-time Vorschau. Meine Auswahl bleibt bei „Leuchtkraft“. Mit „OK“ wird bestätigt. Jetzt spiele ich noch ein wenig an den Kontrasten. Schließlich will ich satte schwarze Augen haben an meiner grünen Ameise.

Kommen wir nun zur Ebenenmaske. Hierzu sollte zwingend das Ergebnis der Arbeit bekannt sein. In meinem Fall will ich meiner grünen Ameise schwarze Augen verpassen. Also arbeite ich mit dem eingefärbten Bild weiter. Es muss zwingend über dem entsättigten Bild liegen also der Basis, was ja auch der Fall ist. Die Anordnung besteht ja seit Beginn der Arbeit, ansonsten müsste man die Ebenen jetzt noch in die richtige Reihenfolge bringen.

Im Ebenendialog sind alle Ebenen gelistet. Mit einem Rechtsklick auf die eingefärbte Ebene öffnet sich ein Extra-Menü. Es gibt eine Reihe an Auswahlmöglichkeiten. Einige davon dürften euch bereits bekannt sein, einige selbsterklärend, einiges noch fremd. Wir wählen den Befehl „Ebenenmaske hinzufügen“ aus und – oh Wunder – ein neues Auswahlfenster öffnet sich.

Hier bestimmen wir die Art der Maske. Die Auswahl ist erschöpfend und ehrlich gesagt kann ich euch nicht zu jeder Einstellung eine Erklärung liefern. Ich selbst arbeite bisher nur mit den oberen beiden Einstellungen. Es dürften eh die geläufigsten sein. Am liebsten ist mir die mit „Weiß“ (volle Deckkraft). Was das heißt erfahren wir gleich. Zunächst bestätigen wir diese Auswahl.

Meine eingefärbte Ebene ist nun um ein Detail im Ebenendialog bereichert worden. Ihr solltet nun ein weißes Rechteck neben dem Titel der von euch ausgesuchten Ebene sehen. Das ist eure Maske und wie ihr weiterhin seht, hat sich nichts an eurem Bild geändert. Ebenenenmasken sind auf dem Bild unsichtbar. Hätten wir die Auswahl „Schwarz“ (voll Transparenz) genommen, wäre es nun unsichtbar. Probiert es aus. Ich finde es für Anfänger komplett hinderlich. Außerdem bin ich ein visueller Mensch. Ich sehe gerne, was ich da mache und bevorzuge die erste Auswahl. Allerdings richtet sich auch das immer nach dem zu erzielenden Ergebnis. Überlegt es euch also vorab gut.

Um nun die schwarzen Augen bei der Ameise herauszuarbeiten, benutze ich das Pinseltool und nehme für mich passende Einstellung im Werkzeugkasten vor. Meine Wahl fällt auf den Pinsel mit dem ich besonders weiche Ränder zeichnen kann. Das ist sehr leicht zu erkennen.

Je unschärfer der Pinselrand, umso höher die äußerliche Weichzeichnung. Die Farbübergänge sind nicht scharf abgegrenzt. Nun brauche ich noch eine ansprechende Pinselgröße. Meine liegt bei 8. Fürs genauere Freilegen vergrößere ich mein Bild mit dem Lupentool. Nun brauche ich noch Schwarz als Vordergrundfarbe.

Wenn weiß uns volle Deckkraft erzeugt, ist schwarz folglich volle Transparenz.

Vorsichtig male ich nun in der Ebenenmaske meinen freizulegenden Bereich aus. Habe ich zu viel ausgemalt kann ich entweder den gesamten Arbeitsschritt mit der Tastenkombination „Strg+Z“ rückgängig machen, im Menü unter „Bearbeiten“ dasselbe tun oder aber ich korrigiere mit weiß. Ihr habt die freie Auswahl.

Achtet darauf, dass die maskierte und die entsättigte Ebene sichtbar sind, also das Augensymbol vor der Ebene im Dialog liegt.

Solltet ihr merken, an der maskierten Ebene noch farbliche Veränderungen vornehmen zu wollen, müsst ihr die Ebenenmaske zunächst deaktivieren. Ansonsten werdet ihr euch stets in der Maske befinden. Farben haben hier die Angewohnheit einen gewissen Grad an Transparenz bzw. Deckkraft zu haben.

Masken aktiviert, deaktiviert oder löscht ihr im Menü des Ebenendialogs, ein einfacher Rechtsklick auf der zu bearbeitenden Ebene. Erkennbar ist die deaktivierte Maske an ihrer roten Umrandung.

Tja, und das war es dann auch schon wieder. Ich hoffe, es war alles verständlich und hilft euch beim Arbeiten mit Ebenenmasken.

Eure Rike.

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