Making of Sinderion

Ein Making of bietet immer ganz besondere Einblicke. Heute zeige ich euch, wie die Farbkarte namens Sinderion entstanden ist. Viel Vergnügen!

PS: Wer es noch nicht weiß, ich arbeite mit der Freeware GIMP.

Ausgangslage

Bei Sinderion handelt es sich um eine Rollenspielwelt, die im privaten Umfeld für gemeinsame Spieleabende erdacht wurde. Wie es die Umstände so mit sich bringen, existiert hierfür keine käufliche Spielegrundlage. Alles wird aus privater Hand erstellt, inspiriert durch bestehende Spielewelten und den dazugehörigen Regelwerken. Das ist insofern kein Problem, wenn diejenigen das nötige Knowhow besitzen. Bei der Erstellung einer professionellen Karte ist meistens Schluss. So kam ich zu der Ehre, Sinderion ein Gesicht geben zu dürfen, dass nicht wie bei Inkarnate Massenware ist. Versteht mich nicht falsch, Inkarnate ist technisch ein tolles Online-Programm, aber wenig individuell und eben auf Masse ausgelegt. Ich dagegen setze die Wünsche meiner Kunden punktgenau um.

Gewünscht war in diesem Fall eine Übersichtskarte – also keine Tabletop Oberfläche – in Din A3 Format, geeignet für den Farbdruck. Natürlich bekam ich auch eine Skizze, die ich mit freundlicher Erlaubnis meines Kunden präsentieren darf.

Erste Schritte

Nach einem ausführlichen Briefing ist meine erste Handlung, die Datei überhaupt anzulegen. Dabei berücksichtige ich die Druckmaße ebenso wie die nötige Auflösung. Aus dem Grund muss ich vor Beginn der Arbeiten wissen, wofür die Karte gedacht ist. Farbdrucke benötigen eine höhere Auflösung (mind. 300 dpi) als Schwarz-Weiß-Drucke (mindestes 150 dpi). Ebenso darf die Auflösung für eine reine digitale Veröffentlichung kleiner sein als beim Druck. Mit diesen Einstellungen steht und fällt der Werdegang. Denn aus einer Karte, die zuvor für rein digitale Zwecke erstellt wurde, kann ich nicht so einfach eine für den Druck machen.

Wenn die Datei in ihren Grundinformationen besteht, beginne ich damit, eine Basis ausgehend von der mir überreichten Skizze zu modellieren. Das beinhaltet zuallererst die Umrisse der Ländereien in Abgrenzung zum Meer. Anschließend kommen topographische Elemente hinzu: Berge, Hügel, Flüsse, Wälder, Lage von Städten/Ortschaften usw. Dieser Arbeitsschritt kann mitunter ziemlich lange dauern. Es kommt darauf an, wie viele optische Informationen mir schon vorliegen. Je mehr ich selbst „erdenken“ muss, umso länger dauert dieser Schritt. Ebenso zieht sich die Arbeitszeit in die Länge, je mehr Details erarbeitet werden müssen. Rückfragen sind in dieser Phase immer zu erwarten.

Mein vorläufiges Ergebnis, den sog. Rohling, lege ich meinem Auftraggeber als Sichtkontrolle vor und bitte um Kritik sowie Änderungswünsche.

Nach der Sichtkontrolle setze ich nicht nur die Änderungswünsche um, sondern verfeinere auch noch die Darstellung, wo es nötig ist. Das Ergebnis sah in diesem Fall wie folgt aus:

Der Karte Leben einhauchen

Nachdem die Topographie in Größe, Ausdehnung und Erscheinung ihren Platz gefunden hat, beginne ich damit, der Karte Tiefe zu verleihen. Hierbei helfen mir Schatten- und Lichteffekte. Das Meer bekommt seine Untiefen sowie Küstenbereiche und das Land ebenso seine Höhen und Tiefen. Hierbei spielt der Einfallswinkel vom Licht eine zentrale Rolle. Die nachstehenden Bilder verdeutlichen die Arbeitsschritte. Zur genaueren Betrachtung können auch diese mit einem Klick vergrößert werden.

Hierauf erfolgt auch wieder eine Sichtkontrolle. Natürlich kann es auch jetzt vorkommen, dass noch Änderungswünsche bestehen. Sie an dieser Stelle des Arbeitsprozesses einzupflegen, ist zwar etwas aufwändiger, aber machbar.

Das Make-Up

Jetzt kommt der Farbtopf zum Einsatz. Ich arbeite mit wenigen Farben, auch wenn die fertige Karte das nicht immer erahnen lässt. Die Licht- und Schatteneffekte aus dem vorherigen Schritt helfen mir, aus einer Farbe mehrere Abstufungen entstehen zu lassen. Die nachstehenden Bilder demonstrieren das. Links seht ihr nur die verwendeten Farben, rechts was die Licht- und Schatteneffekte daraus machen. Auch die Bilder lassen sich mit einem Klick vergrößern.

Für das Feintuning werden Farbübergänge verwischt oder eine Mischfarbe erstellt. Ganz nebenbei finden angepasste Symbole (Städte) ihren Platz auf der Karte.

Beschriftung

Das Platzieren von Namen ist eine Kunst für sich und GIMP ist dafür einfach untauglich. Daher nutze ich Inkscape. Es ist ein vektorbasiertes Zeichenprogramm und für den Zweck der Kartenbeschriftung bestens geeignet. Mit nur wenigen Klicks schafft es, wofür ich in GIMP umständlich hantieren müsste, und erzeugt mir auch noch eine deutlich bessere Qualität.

So lassen sich Schriften an schwungvollen Linien ausrichten, drehen, schrumpfen, unterschneiden, vergrößern … kurz gesagt die perfekte Größe & Positionierung erzeugen. Die auf diese Weise angelegten Schriftzüge lassen sich nun in Gimp verwenden und dort weiterbearbeiten. Hierzu zählen Effekte wie Farbe, Schattierung usw. Damit ihr das besser versteht, habe ich euch eine Bilderstrecke mit den Zwischenschritten zusammengestellt.

Auch hier könnt ihr jedes Bild einzeln anklicken und damit vergrößern.

Letzte Schritte

Wie bereits aufgefallen sein dürfte, ist der Rahmen zwischenzeitlich mitentstanden. Denn was noch fehlt sind die Legende und ein Kompass. Für die Positionierung ist spätestens jetzt ein Rahmen unerlässlich. Es gibt viele Darstellungsmöglichkeiten. Meine Lieblingsansicht ist die hier verwendete. Sie ist einfach in der Aufmachung, aber zugleich sehr passend.

Zum krönenden Abschluss signiere ich meine Arbeit.

Ich hoffe, euch hat das kleine Making of gefallen. Wenn ihr meinen Stil mögt und auch eine Fantasykarte von mir designt haben wollt, schreibt mich an. Die Kontaktmöglichkeit findet ihr im Feed dieser Website und eine Preisliste könnt ihr hier einsehen.

Eure Rike

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