Drakkaren

Kultur

Lebensweise

Drakkaren sind das naturverbundenste Volk auf Kataria. Verwunderlich ist das nicht, wenn man bedenkt, dass sie die direkten Nachfahren der Draks sind und somit die älteste Rasse dieser Welt. Ihre Lebensweise übernahmen sie von ihren Vorfahren und behalten sie noch immer bei, selbst im Zuge ihrer Weiterentwicklung, die bei weitem nicht so drastisch ausgefallen ist wie die der sanmarischen Nachfahren.

Jedes drakkarische Volk besteht aus mehreren Stämmen, ähnlich wie es bei den Rhinag der Fall ist. Statt auf Bäumen, leben sie bodenständig, meiden also große Höhen. Mit ihrer Magie erschaffen sie zuweilen große Siedlungen, die unterschiedlich weit voneinander entfernt liegen. Dafür nutzen sie das Terrain, welches sich ihnen anbietet. So entstehen bewohnbare Steinbauten, Erdhügel u. v. m. Entsprechend groß können die Siedlungen werden. Nicht selten bewohnt ein Stamm gleich mehrere Siedlungen. Es kommt daher mitunter zu großen Gebietsansprüchen.

Da die Drakkaren aber an die Klimate ihres Lebensraumes angepasst sind, kommt es innerhalb der Rasse weit seltener zu Auseinandersetzungen wegen gleicher Gebietsansprüche. Häufiger dagegen sind Probleme mit anderen Rassen, da diese sich aufgrund ihrer andersartigen Natur in mehr als einem Klimat ansiedeln können und davon regen Gebrauch machen. In solchen Fällen zeigen die Drakkaren nicht selten ihre kriegerische Seite. Zurückhaltung darf man von ihnen nicht zwangsläufig erwarten.

Rituale

Aufgrund ihrer Lebensweise und vor allem wegen ihres gesellschaftlichen Aufbaus gibt es nahezu gleichbleibende Rituale bei den Drakkaren der unterschiedlichen Landstriche. Das höchste aller Rituale ist die Ernennung der drakkarischen Führung. Es wird nur vollzogen, wenn eine neue Führung gebraucht wird. Das ist bei Tod oder zu hohem Alter aufgrund Unfruchtbarkeit der Fall.

Natürlich nehmen auch der Schlupf – ja, Drakkaren schlüpfen aus Eiern – und der Tod eine wichtige Rolle ein. Sie symbolisieren den Anfang und das Ende eines immer wiederkehrenden Kreislaufs. Der Schlupf wird mit einem mehrtätigen Fest gefeiert, bei dem die Eierschale in einem Ritual der Göttin Scheeseecha als Opfer dargebracht wird.

Eine Bestattung hingegen verläuft viel ruhiger und vor allem kürzer ab. Die sterblichen Überreste werden magischen Flammen übergeben, die das Fleisch verzehren und die Knochen übriglassen. Im Anschluss werden die Knochen einer heiligen Stätte zugeführt. Mit dieser Zeremonie wollen die Drakkaren den Seelen der Verstorbenen die Möglichkeit geben, zu späteren Zeiten noch einmal mit ihnen zu sprechen, wenn es erforderlich ist. Die Knochen dienen dabei als Anker in die Welt der Sterblichen. Die Kontaktaufnahme von Lebenden zu Verstorbenen erfolgt wieder in Gestalt eines Rituals.

Weitere, teils eher kleinere Rituale finden sich beim Übergang ins Erwachsenenalter und beim gesellschaftlichen Aufstieg oder Fall. Zeit seines Lebens nimmt ein Drakkare einen bestimmten Platz innerhalb der Gesellschaft ein. Dort herrscht eine gesonderte Hierarchie, in welcher es möglich ist, aufzusteigen oder auf einen niederen Rang zurückzufallen.  

Magie

Magie ist das Zentrum der drakkarischen Kultur. Bereits die Draks, ihre Vorfahren, wandelten auf diesem sehr mächtigen Pfad. So ist es nicht verwunderlich, dass sie ihnen nachfolgten und ihre Fähigkeiten perfektioniert haben. Drakkaren beherrschen alle Arten der Magie ausgenommen der Schattenmagie. Das dürfte niemanden verwundern, denn die Schattenmagie ist die ins Gegenteil verdrehte Version der Naturmagie und wider jeglichen Lebens und des Gleichgewichts, das sie als mit das höchste Gut der Natur betrachten, von dem sie ein Teil sind. Ganz so trivial verhält es sich mit der Fähigkeit zur Runenmagie nicht. Die richtigen Töne einer Rune zu treffen, ist bei dieser Art der Magie enorm wichtig. Anatomisch sind die Drakkaren benachteiligt. Aber durch den Zugang zu anderen Sprachen konnten sie sich über die Gedankensprache als Umweg die Runenmagie erschließen.

Mittels Elementar- und Naturmagie erschaffen sie ihre Siedlungen. Magische Gegenstände erleichtern ihnen den Alltag, der an sich sehr einfach gestrickt ist. Das beste Beispiel sind die Feuersteine, Kristalle, die nach einer magischen Behandlung als Feuerersatz dienen. Sie wärmen, spenden Licht und können auch sonst alles, was gewöhnliches Feuer ausmacht. Allerdings setzen sie in ihrer Umgebung nicht alles in Brand und schonen die natürlichen Ressourcen. Eingesetzt werden sie vornehmlich in Siedlungen.

Glaube

Die Drakkaren glauben an ein göttliches Wesen namens Scheeseecha, das einst unter den Draks in echsenartiger Gestalt wandelte und mit der ihm eigenen Macht (Magie) die Welt sowie alles Leben darauf erschaffen hat. Somit ist es nicht verwunderlich, dass Magie, Natur und Glaube eine Einheit bilden und bei ihnen einen sehr hohen Stellenwert einnimmt. Sie respektieren die Welt mit allem Leben darin und gehen pfleglich mit ihr um. Für gewöhnlich sind sie anderen Völkern daher auch meist neutral bis freundlich gesinnt. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel und die Konsequenzen können fürchterlich sein. Im Namen ihres Glauben und ihrer Göttin sind die Drakkaren durchaus gewillt, ihre Macht einzusetzen und in den Kampf gegen jene zu ziehen, die in ihren Augen dagegen zuwiderhandeln. Das beste Beispiel war das einstige Brudervolk, die Sanmaren, die den Krieg mit den Drakkaren heraufbeschworen.

gesellschaftliche Struktur

Drakkaren leben grundsätzlich in einem Matriarchat, geprägt durch den Glauben an die Göttin Scheeseecha. Ihre familiären Zusammenschlüsse sind unterschiedlich groß, aber durch 4 wiederkehrende Lebensstellungen innerhalb der Gesellschaft gekennzeichnet. Jeder Drakkare tritt – sobald er als erwachsen gilt – einer dieser Stellungen bei und leistet seinen Teil innerhalb der Gemeinschaft, solange er lebt. Die Bezeichnung Lebensstellung ist also absolut wörtlich gemeint. Daher gibt es bei ihnen auch keine Familie im herkömmlichen Sinn. Stattdessen leben sie in Gruppen gemäß ihrer Tätigkeit und Interessen zusammen. Wieso das so ist, zeigt sich im Aufbau ihrer Gesellschaft.

Die Führung des Familienverbandes obliegt einem Drakkarenpaar, dessen Aufgaben überschaubar aber durchaus wichtig sind und dem Glauben ihrer Rasse entsprechen. Sie besitzen noch vor allen anderen das Privileg, für Nachwuchs zu sorgen, und bestimmen darüber hinaus auch, welchen anderen Paaren dieses Privileg zugesprochen wird. Die Fortpflanzung wird bei ihnen als göttlicher Akt angesehen, der dem Erhalt ihrer Art dient.

Scheeseecha hat alles Leben erschaffen und jeder ihrer Schöpfungen dieselbe Fähigkeit verliehen. Somit ist die Zeugung von Nachwuchs bei den Drakkaren die größte Ehrerbietung an ihre Göttin und nur auserwählten Weibchen sowie Männchen gestattet. Um den Schlupf und spätere Erziehung wird sich anderweitig gekümmert. Damit dürfte klar sein, dass es so etwas wie Familie im herkömmlichen Sinn bei den Drakkaren nicht gibt.

Neben dieser besonderen Aufgabe obliegt dem führenden Drakkarenpaar natürlich auch die Bestimmung von Regeln für das gemeinsame Zusammenleben und die Entscheidung wie mit anderen Völkern oder anderen Familienverbänden umzugehen ist. Drakkaren achten das Leben und respektieren demnach andere Völker, aber das bedeutet nicht, dass sie mit ihnen etwas zu tun haben wollen. Außerdem darf das ranghöchste Paar Strafen auf Vergehen verhängen. Beraten werden sie durch die sog. Stimmen Scheeseechas, ranghöchste Weibchen, die zu den Dienern Scheeseechas gehören.

Den Dienern Scheeseechas obliegen die Wahrung des Glaubens und die Ausübung von Magie. Während die Wahrung des Glaubens alleine den Weibchen vorbehalten ist, dürfen die Männchen sich neben anderen Weibchen der Magie zuwenden. Es gibt unter den Dienern Scheeseechas 3 Ränge:

Die Stimmen Scheeseechas haben das Sagen innerhalb ihrer Stellung. Diese Position ist alleine den Weibchen vorbehalten. Sie übernehmen darüber hinaus auch die Leitung von Ritualen und beraten ihre Führung bei wichtigen Entscheidungen.

Die Augen und Ohren Scheeseechas haben beobachtende Aufgaben und leiten Informationen zum einen an die Stimmen und alle anderen gesellschaftliche Stellungen weiter. Quelle der Informationen können Beobachtungen in der Wildnis sein, aus Visionen stammen oder durch den Kontakt zu anderen Drakkaren oder gar Völkern. Die Diener Scheeseechas fangen als Ohr oder Auge Scheeseechas an und können im Laufe der Zeit zu Augen und Ohren Scheeseechas werden. Damit nehmen sie eine Sonderstellung ein. Männchen bekleiden einen solchen Doppelrang seltener als Weibchen. Sie sind damit den Weibchen des Einzelranges gleichgestellt, aber unterstehen den Weibchen ihres Doppelranges. Rangniederen Drakkaren, Weibchen sowie Männchen, können sie ohne Bedenken Befehle erteilen, solange jene nicht den Befehlen der über ihnen stehenden Weibchen widersprechen.

Die Hände Scheeseechas dagegen widmen sich der ausführenden Tätigkeiten. Darunter fallen z. B. die Errichtung der Siedlungen mittels Magie, das Vorbereiten und Durchführen der Rituale, das Begleiten von Kriegern und Jägern in die Wildnis wie die Augen und Ohren Scheeseechas, aber auch das Umsorgen des ungeschlüpften Nachwuchses (alleine den Weibchen vorbehalten) und die spätere Erziehung. Hier finden sich im Vergleich zu den anderen Rängen besonders viele Männchen.

Die Krieger und Jäger der Drakkaren sind ausschließlich Männchen, da sie für den Schutz ihrer Siedlungen und Gebiete einerseits und der Nahrungsbeschaffung andererseits Sorge tragen. Diesen oftmals gefährlichen Situationen werden die Weibchen nicht ausgesetzt, da sie als Stellvertreterinnen ihrer Götting auf Kataria angesehen werden und diese gilt es zu schützen. Denn anders als Scheeseecha sind ihre weltlichen Vertreterinnen durchaus sterblich.

Die Sammler sind das friedliche Gegenstück zu den Kriegern und Jägern. Sie beschaffen siedlungsnahe Rohstoffe. Normalerweise sind sie alleine oder in kleineren Gruppen unterwegs. Nur selten, wenn es gefährlich wird, arbeiten sie mit Jägern und Kriegern zusammen.

Die Versorger stellen wie der Name schon sagt, die Versorgung innerhalb einer Siedlung sicher und verarbeiten Essen, Rohstoffe und andere Materialien, die ihnen von Sammlern, Jägern und Kriegern gebracht werden, ebenso wie das Wenige, was sie selbst anbauen/pflanzen. Eine ausgeprägte Landwirtschaft gibt es jedoch keine, da ihr Lebensraum alles notwendige bereitstellt.

Im Vergleich zu anderen Völkern sind die Versorger sozusagen das gemeine Volk und zahlreicher als die anderen Stellungen der drakkarischen Gesellschaft. Hier finden sich Männchen und Weibchen gleichermaßen. Die Hierarchie bei ihnen richtet sich innerhalb ihrer Tätigkeit von Weibchen nach Männchen und von Alt zu Jung.